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14.-30. Juni: Die Studi-Horror-Wochen

Aktualisiert: 17. Juli 2022

Ah, die Magie der letzten beiden Juniwochen - der Duft von postpubertärem Angstschweiß und überteuertem Starbucks-Kaffee liegt in der Luft. Die Hörsäle, die während des Semesters kontinuierlich an Gästen verloren, sind plötzlich wieder gefüllt und per Studi-Chat erhält man nun täglich Nachrichten von verzweifelten Seelen, die um Zusammenfassungen des Stoffes bitten. Die Tickets für die Hauptbibliotheken der Universitäten sind Tage voraus bereits ausgebucht und im Raucherhof stehen junge Menschen, die geistesversunken ins Leere starren während sie zitternd die Zigarette zum Mund führen.


Das Ende des Semesters steht kurz bevor und die Zeit scheint stillzustehen: es werden keine Partys mehr gefeiert und keine Stammtische mehr abgehalten. In den Gängen vor den Unibibliotheken sitzen in den Lernpausen unter Sinnkrisen leidende Studierende, die ihr ganzes Leben infrage stellen. Der zwei Mal jährliche innere Kampf ist angebrochen, wieso man während des Semesters denn nicht mitgelernt hat. Durchschlafen war gestern, heute bleibt man nächtelang wach und versucht die schwarzen Zeilen in sich aufzusaugen wie ein Baby die Muttermilch. Juni, Juni, weh mir!


Erst wenn der letzte Kaffee getrunken, der letzter Vorbereitungstag beendet, der letzte Hilferuf an die Mitstudierenden entsendet, dann werdet ihr merken, dass man sich von Prüfungen wieder abmelden kann.

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