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Die Gfraster in meinen Privatnachrichten

Aktualisiert: 20. Aug. 2022

Als selbstständige Sexarbeiterin hat man viele Rollen... Buchhalterin, (Marketing)-Managerin, Programmiererin und Geliebte. Eine Aufgabe sticht aber besonders hervor: die der Elementarpädagogin.


Ihr könnt euch nicht vorstellen, mit wie viel Schwachsinn wir Sexarbeitenden tagtäglich konfrontiert werden. Um euch ein klareres Bild zu verschaffen, habe ich ein paar Begrüßungsnachrichten gespeichert, die mir aus dem Nichts an den Kopf geworfen werden:








Das sind keine Nachrichten, die im Laufe eines Chats nach gewisser Zeit geschickt wurden, sondern wirklich jeweils die erste Nachricht, die mir diese Männer zugesendet haben. Ein paar Nachrichten bringen mich wenigstens zum Lachen, aber wenn die AO-Deppen daherkommen, dann hört sich für mich der Spaß auf.


Die ganze Sache ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. 95% der Interessenten, die sich bei mir melden, muss ich ablehnen, weil sie sich nicht zu benehmen wissen. Diese Männer müssen jedoch bei anderen Sexarbeitenden mit ihren Respektlosigkeiten Erfolg haben, weil sonst kann es fast nicht sein, dass sich so unglaublich viele von dieser Sorte bei meinen Kolleginnen und mir melden. Würden wir als Sexarbeitende gemeinsam beschließen, jeden Trottel so hart wie ich es mache auszusortieren, dann würden die Interessenten zu reflektieren beginnen und uns weniger Blödsinn schreiben. Das ist natürlich eine Utopie, weil das muss man sich erst mal leisten können. Würde sich das Gsindl nun aber in ihren Anfragen an uns bemühen, weil sie wissen, dass sie mit niveaulosen Nachrichten bei keiner Sexarbeiterin mehr eine Chance hätten, so würde es mir viel schwerer fallen, zu erkennen, wen ich auszusortieren habe. Ich profitiere davon, dass es sich andere Prostituierte anscheinend nicht leisten können, jeden Trottel abzulehnen. Es gibt einen Platz und eine Zeit für Schweinereien und der ist mit mir gemeinsam im Hotelzimmer und nicht in meinen Privatnachrichten.

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