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Happy Pride!

Aktualisiert: 17. Juli 2022

Gestern habe ich die wunderbare Regenbogenparade verschlafen, weil ich mich von einem wilden Studienevent (alle Klischees darüber sind wahr) erholen musste. Heute (bzw. gestern Nacht) ging es nicht weniger stürmisch weiter, da ich spontan eine Art Privatparty besucht habe. Als bisexuelle Frau bin ich nun fast schon verpflichtet, ein paar Worte zur Pride zu verlieren, hier also eine kurze Abhandlung:


Vor Kurzem hat eine heterosexuelle Studienkollegin erwähnt, dass sie "das mit der Pride überhaupt nicht versteht" und "eigentlich voll krank" findet. Mit diesem Gedanken ist sie wohl nicht alleine, weshalb ich erklären möchte, wieso wir die Pride feiern:


Noch immer werden Menschen, die der LGBTQI+Community angehören, diskriminiert, verfolgt und getötet. Die Regenbogenparade ist Ausdruck davon, dass wir uns unsere Macht zurückholen. Indem wir zeigen, dass wir stolz auf unsere Sexualität sind, nehmen wir homophoben Stimmen jeglichen Wind aus ihren Segeln. Wir sind laut, wir sind bunt, wir sind viele und wir schämen uns nicht - im Gegenteil: wir sind stolz drauf.


Ich würde mir wünschen, dass im Rahmen der Pride auch mehr für die Rechte von Sexarbeitenden demonstriert werden würde. Daher SexworkerInnen in Österreich aber unter viel massiverem gesellschaftlichen Druck als queere Leute stehen, möchten die meisten von uns aus Angst und Scham generell anonym bleiben und bei der Pride nicht mitmarschieren. Die politischen Richtungen und Parteien sind in Bezug auf ihre Ansichten zu Prostitution leider auch extrem gespalten, weshalb es schwierig ist, überhaupt jemanden zu finden, der außer uns selbst geschlossen für unsere Rechte kämpft.


Wenn die Wirtschaft das Demonstrieren für die Rechte von Sexarbeitenden nur ansatzweise so stark aufgreifen und kommerzialisieren würde wie die Pride, dann würde unser Stein, der in Europa kläglich stehengeblieben ist, wieder ins Rollen kommen. Kapitalismus - ich weiß, wie ignorant sich das anhört - ist nicht nur schlecht (im Westen zumindest), man kann ihn sehr wohl auch für Gutes instrumentalisieren. Wer weiß, vielleicht starte ich bald einen Onlineshop mit Artikeln rund um Sexarbeit?

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