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Huschke Mau: "Es gibt keine freiwillige Prostitution"

Liebe Huschke Mau, ich finde in diesem Artikel harte Worte für dich und dein politisches Engagement für das Sexkaufverbot. Überleg dir bitte, ob du es dir antun willst, weiterzulesen. Ich werde deine Meinung nicht ändern können, aber ich könnte dich emotional unnötig runterziehen.



Huschke Mau ist von Kind auf sexueller Gewalt ausgesetzt worden. Als sie von zuhause weglief, wurde sie jahrelang von einem Zuhälter ausgebeutet. Jetzt wirbt sie öffentlich für ein Sexkaufverbot.


Ich respektiere die Frau, halte sie aber für unreflektiert und unfähig, ihre Traumata von ihrer Weltsicht zu entkoppeln. Selbstverständlich glaubt sie, dass Sexarbeit nichts Schönes sein kann - sie hat Sexualität von klein auf als Strafe erlebt.


In einem ihrer Interviews sagt sie Folgendes: "Man kann sexuellen Konsens nicht mit Geld umgehen und jeder Freier, der zu einer Prostituierten geht, der scheisst auf sexuellen Konsens."


Mein Gott, die Frau ist Geisteswissenschaftlerin und gibt öffentlich so vorurteilslastige, misandristische Schwachsinnigkeiten von sich. Jo eh, sie weiß es halt nicht besser und hat es so erlebt, dass Prostitution Vergewaltigung gegen Geld bedeutet, aber ich schwöre euch, das ist nur ihre subjektive Wahrnehmung.


"Man kann sexuellen Konsens nicht mit Geld umgehen."

Da hat sie recht! Bei bezahlten sexuellen Dienstleistungen geht es auch gar nicht darum, Konsens durch Geld zu umgehen, sondern ihn dadurch herzustellen.

Konsens zu umgehen wäre das, was manche Frauenhasser versuchen: Prostituierten einzureden, dass sie es nicht wert wären, Kundschaft abzulehnen und ihren Preis nach unten zu verhandeln bis sie nachgeben. Im Gegensatz dazu kann man Konsens herstellen, indem man uns wertschätzend begegnet und unsere Konditionen respektiert. Sexarbeit ist alles andere als Vergewaltigung gegen Bezahlung.


"jeder Freier, der zu einer Prostituierten geht, der scheisst auf sexuellen Konsens"

Das stimmt überhaupt nicht. Klar, Deppen gibt es überall (v.a. im Niedrigpreissegment). Man muss sich seine Kundschaft durch den Onlineauftritt und die Preisgestaltung herausfiltern, da sich das Gsindl unter den Interessenten durch ihre Ablehnung gegenüber selbstbewussten Frauen selbst aussortiert. Macht man das gut, so bleiben respektvolle Freier über, denen es im Traum nicht einfallen würde, Sexarbeiterinnen abzuwerten und die im Bett extra nochmal nachfragen, ob XY eh okay ist, weil es ihnen so wichtig ist, dass es ihrem Gegenüber gut geht.


Liest man sich biographische Artikel von Huschke Mau durch, so schildert sie lauter Gegebenheiten, die mit normaler Sexarbeit nichts zu tun haben. Die Tricks der Zuhälter, Prostituierte von sich abhängig zu machen, indem sie sich verschulden und freikaufen müssen etc. haben überhaupt nichts mit Sexarbeit zu tun. Zwang und Druck auf Frauen auszuüben, damit sie Sex haben, ist einfach nur sexuelle Gewalt - und das ist bereits verboten.


"Doch eine Prostituierte steckt in einem kriminellen System aus Druck, Sucht und finanzieller Abhängigkeit."

Das stimmt einfach nicht. Sie ist in die Fänge von Zuhältern gekommen, die sie ausgebeutet haben und wurde drogensüchtig. Huschke Mau war keine Sexarbeiterin, sondern ein Gewaltopfer.


"Saubere Prostitution gibt es nicht."

Vielleicht sollte ich sie mal zu mir nach Wien einladen. Das meine ich ernst, meine Eigentumswohnung ist groß genug für uns beide.


Ich bin kein Menschenhandelsopfer und niemand hat mich mit gezogener Waffe dazu gezwungen, meinen Körper zu verkaufen. Man würde mich wohl als "freiwillige" Prostituierte bezeichnen, womit ich zu einer privilegierten Minderheit unter den Huren gehörte."

Ge, Blödsinn. Niemand, der Huschke Maus Geschichte kennt, würde sie als freiwillige oder gar privilegierte Prostituierte bezeichnen.


"Irgendwann habe ich dann keinen Alkohol mehr getrunken, keine Drogen mehr genommen. Damit hatte ich nichts mehr, was dämpft, und die Stunden mit den Freiern waren die pure Hölle."

Dass sie als Zwangsprostituierte die Zeit mit ihrer Kundschaft als Hölle empfunden hat, ist bei diesen Umständen klar. Würde man mich zu etwas zwingen, das ich nicht machen wollen würde (,das noch dazu so intim ist), würde ich das auch so wahrnehmen.


Es gibt freiwillige Prostitution. Es gibt saubere Sexarbeit. Es gibt viele Freier, denen Konsens wichtig ist. Ich verstehe, dass Huschke Mau aufgrund ihrer Geschichte einen anderen Zugang dazu hat. Ich erlebe Sexarbeit als den schönsten Beruf der Welt - dennoch laufe ich nicht herum, fordere dass alle Frauen sich prostituieren und behaupte, dass jede Sexarbeiterin eine dauergeile Nymphomanin sei, die den ganzen Tag an Kamasutra denke. Und warum mache ich das nicht? Weil ich reflektieren kann, dass meine Geschichte ein Einzelschicksal ist. Und das ist etwa, das Huschke Mau noch lernen muss.

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