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Julia von Steyr - Kindergartentante für Männer Ü40

Weiblich, gebildet, goschat - der Albtraum aller Frauenhasser! Es gibt überraschend viele Freier, die Sexarbeiterinnen brechen wollen. Es ist erstaunlich, wie wütende Geringverdiener sich in ihren Foren alle möglichen Gründe aus der Nase ziehen, um selbstständige Escort-Damen zu diskreditieren. Bei der einen passen die Tattoos nicht, bei der anderen die Preise und die Dritte wagt es, beim Sex zu verhüten - skandalös, bei solchen Umständen ist man als erwachsener (!) Mann ja fast schon dazu verpflichtet, seine Empörung dem Internet kundzutun!


Ich bin durch mein Team mittlerweile rechtlich sowie sozial derart unberührbar, dass ich das Ganze nur mehr aus amüsierter Distanz wahrnehme. Seitdem ich als Sexarbeiterin tätig bin, fühle ich mich wie eine Kindergartentante, die sich mit Eltern unterhalten will, während sich drei quengelnde Kinder an ihre Beine klammern und hysterisch um sich schlagen.


Ist es nicht vollkommen irre, dass sich Fremde die Zeit nehmen, Sexarbeiterinnen grundlos anonym im Internet zu beschimpfen? Ich fürchte, diese Menschen haben massive psychische Probleme, weshalb ich nie aggressiv reagiere, sondern auf professionelle Hilfe und Gesprächsmöglichkeiten wie Telefonseelsorge und co. verweise. Selbstverständlich weiß ich, dass sie das nur noch mehr zur Weißglut bringt. Tragisch, cry me a river!


Einer hat sich sogar derart in meine Person verbissen, dass er mir auf meinen öffentlichen Hinweis, dass sein Verhalten krankhaft ist, privat geschrieben hat, dass er ganz reich sei und ich nicht gut genug für ihn bin. Und der merkt nicht, wie verrückt das ist. Bei solchen Spinnern reagiere ich dann gar nicht mehr, denen kann man nicht helfen.


Meine Kolleginnen und ich lachen gemeinsam über diese Typen, die tatsächlich glauben, sie könnten uns ängstigen. Niemand von uns lässt sich von solchen Leuten auch nur ansatzweise beeindrucken. Ich wünschte, diese Männer würden wissen, dass sie niemand ernst nimmt und sie sich öffentlich lächerlich machen, aber dafür fehlt es ihnen an Selbstreflexion.


Aber immerhin: desto mehr sich die Plebs über uns Independent Escort-Ladies aufregt, desto mehr Geld verdienen wir, weil sie kostenlose Werbung für uns betreibt. Und wir? Wir Damen treffen uns zum Sektfrühstück im 1. Bezirk und stoßen auf die Frauenhasser an, die die ganze Paysex-Szene auf uns aufmerksam machen.

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