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Junge Damen, aufgepasst - Einstieg in die Sexarbeit

Daher ich sehr offen mit dem Thema Sexarbeit umgehe, lerne ich beim Fortgehen viele junge Frauen kennen, auf die meine Karriere inspirierend wirkt und für die ich eine Vorbildfunktion einnehme. Das ehrt mich natürlich, bringt mich aber auch in eine verantwortungsvolle Position. Ich möchte deshalb ein paar Hinweise zum Einstieg in die Sexarbeit formulieren:


Zuhälterei ist nie gut

Die Sexarbeiterin XY verspricht, euch ihre Kunden zukommen zu lassen - dafür müsst ihr ihr einen Teil eures Gewinns abgeben. Lasst euch bitte niemals auf so etwas ein. Wenn ihr online inseriert, werdet ihr von Männern nur so überflutet werden. Wenn ihr jung seid, könnt ihr theoretisch sieben Tage die Woche durcharbeiten, weil es so viel Andrang gibt. Ihr braucht niemanden. Bitte haltet euch von Zuhälter*innen fern, auch wenn alles anfangs ganz Harmlos erscheint.


Werdet nicht erpressbar

Lässt euch polizeilich registrieren, besorgt euch die grüne Karte, versichert euch, meldet euch beim Finanzamt, stellt Rechnungen aus, besorgt euch gegebenenfalls eine Registrierkasse etc. Ihr dürft niemandem Macht über euch zukommen lassen, indem ihr Illegales tut.


Sucht euch eure Kund(inn)en gut aus

Es gibt viele Arschlöcher. Sie werden versuchen euch zu verarschen, eurer Honorar zu drücken, euch zu sagen, dass ihr eh nichts wert seid etc. Sobald jemand auch nur ansatzweise problematisch wirkt, müsst ihr diese Person direkt blockieren. Ihr braucht das Geld von so einem Hansel nicht, es gibt genug Arbeit, glaubt mir.


Sammelt zeitnah alle Rechnungen und Belege

Am Ende eines Arbeitstages ordne ich alle Unterlagen direkt in meinen Ordner ein. Ich kann das nur empfehlen, weil man sonst sehr schnell den Überblick verliert.


Macht Videocalls mit Neukund(inn)en

Am Anfang kann man noch nicht gut einschätzen, wer seriös ist und wer nicht, weshalb ich empfehlen kann, mit allen Neukund(inn)en vorab einen kurzen Videocall zu machen. Eure Lernkurve wird exponentiell wachsen und ihr werdet die Menschen schon bald gut einschätzen können, weshalb ich mittlerweile nicht mehr vor jedem Hotelbesuch bei einem Neukunden auf einen Videocall bestehe. Falls ihr plant Hausbesuche zu machen, lege ich es euch aber ans Herz, die Person vorher immer gut auszuchecken.


Wenn er lang schreiben will, dann verarscht er euch

Euer Diensthandy - ihr braucht ein Diensthandy (Psychohygiene) - dient zur Unternehmenskommunikation. WhatsApp und co. nutzt man, um Serviceleistungen zu besprechen und Termine auszumachen. Viele Interessent(inn)en werden ohne zu planen, euren gebuchten Termin einzuhalten, versuchen, euch in Privatgespräche zu verwickeln. Lasst euch nicht verarschen.


Lasst euch zu nichts überreden

Wenn ihr ein Mal abgelehnt habt und das Gegenüber das nicht sofort akzeptiert, dann müsst ihr es direkt blockieren. Eine versuchte Grenzüberschreitung kommt selten allein und mit Leuten, die euch zu sexuellen Handlungen überreden wollen, von denen sie wissen, dass es euch dabei nicht gut geht, stimmt was nicht.


Schickt stinkende Menschen unter die Dusche

Ich weiß, ihr wollt niemanden kränken. Dass es euch bei der Arbeit gut geht, ist trotzdem wichtiger als das Ego von einem Kunden, der sich vorher nicht gewaschen hat. Manche Sadist(inn)en waschen sich übrigens absichtlich nicht, weil sie Grenzen austesten wollen und sich daran ergötzen, wenn die Sexarbeiterin sich die Geruchsbelästigung gefallen lässt und nichts sagt.


Gebt keine privaten Informationen über euch preis

Ihr müsst damit rechnen, dass es Kund(inn)en gibt, die alles ausplaudern und ins Internet schreiben. Wenn ihr so wie ich Hardlinerinnen seid, verlangt deren Zustimmung zu einer Diskretionsvereinbarung und verklagt alle, die sich nicht daran halten. Ihr müsst es euch nicht gefallen lassen, wenn Deppen ins Internet schreiben, wie eure Genitalien geformt sind oder wo ihr studiert.


Lasst eure Tasche nicht aus den Augen

Stalking kann ein Problem werden und skrupellose Kund(inn)en werden, wenn ihr nicht aufpasst, eure Sachen durchwühlen, um eure Ausweise zu finden.


Nehmt Menschen nicht zu ernst

Ihr werdet auf Kund(inn)en treffen, die euch die Welt versprechen werden. Bitte glaubt nichts, was ihr nicht selbst gesehen habt. Reden kann jeder, Taten sind das Bedeutsame.


Stay safe

Ihr müsst keinen Service ohne Schutz anbieten, um erfolgreich zu sein - das gilt auch für Oralsex. Wenn der Kunde lieber zu einer Sexarbeiterin geht, bei der das Risiko höher ist, dass sie eine Geschlechtskrankheit hat, dann sei dem so. Es gibt dennoch vernünftige Seelen, die safen Sex begrüßen.


Zeigt jeden an, der euch blöd kommt

Meine Damen, wir lassen uns nichts mehr gefallen. Wenn wer heimlich das Kondom abziehen möchte, versucht euch verdeckt zu filmen oder euch zu drohen etc., dann lasst euch nicht einschüchtern, sondern geht direkt zur Polizei.


Überlegt euch vorher genau, welchen Service ihr anbietet

Wenn man sich die eigenen Grenzen vorab nicht genau durchgedacht hat, dann kann es passieren, dass man während des Aktes zu Handlungen ja sagt, die man im Nachhinein lieber unterlassen hätte.


Ihr werdet nicht reich werden

Das Land Österreich lässt euch nicht reich werden, weil wir als Neue Selbstständige teilweise massiv hohe Steuern zahlen müssen.


Im Sommer werdet ihr ständig mit Schweiß angetropft werden

Fremder Schweiß in den Haaren, im Gesicht, im Auge, im Mund - überall.


Wenn ihr für Sexarbeit gemacht seid, dann kann Prostitution der schönste Job der Welt sein. Dennoch müsst ihr bitte wirklich vorsichtig sein und euch alles vorab gut überlegen. Lasst euch nichts gefallen, egal wie viel einer zahlt und setzt radikal und konsequent Grenzen. Wenn ihr nicht durchsetzungsfähig seid, dann haltet euch von diesem Beruf fern. Die Männer - v.a. außerhalb des Hochpreissegments - werden eiskalt über euch drüberfahren und euch nach Strich und Faden verarschen und ausnutzen, wenn ihr nicht zu 100% standhaft seid. Stay safe, meine Damen.

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