Nymphomanie - Fluch oder Segen?
Aktualisiert: 28. Okt. 2022
Das frage ich mich langsam auch. Noch beobachte ich mich selbst mit amüsierter Distanz, ich leide nicht unter meinem überdurchschnittlichen Sexualtrieb und habe Spaß am Sex. Eine Sache macht mir aber Sorgen: ich werde unvernünftiger (nicht in Bezug auf Verhütung, da bin ich immer safe). Ich gehe größere Risiken ein, steigere mich laufend in meiner privaten Exzentrik und tue Dinge, die mir immer mehr Wege verbauen könnten. Irgendwann - ich versuche es so lange wie möglich rauszuzögern - hauen's mich wegen eines Sexskandals von der Uni, weil ich jetzt schon aufgrund meiner Geilheit ständig Blödsinn mache. Ich seh' es kommen: in wenigen Monaten muss ich dann mit meinem Studienprogrammleiter ein "klärendes Gespräch" führen und ihm erläutern, dass ich "in dem Alter bin, in dem man die eigene Sexualität entdeckt" und ich "oft nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen". Dann kann ich eh nur hoffen, dass ihn das so überzeugt, dass er mich nicht exmatrikulieren lässt.
Ich werde auch immer übermütiger, desto mehr riskanten Unsinn ich mache - ein Teufelskreis! Heute habe ich darüber nachgedacht, ob ich mein Lieblingssextoy mit in die Uni nehmen soll, aber ich hab' es dann gelassen und es einfach vorm Verlassen der Wohnung nochmal verwendet, weil ich mit sowas besser nicht anfangen sollte. Am liebsten würde ich es mir Mitten in der Institutsbibliothek machen - ich liebe die Kombination aus Bildung und Perversion -, aber dann bekäme ich wohl eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und ein Betretungsverbot, weil ich das Personal indirekt belästigt hätte. Wenn mich die feschen Professor(inn)en endlich ranlassen würden, mein Leben wäre um so vieles leichter!
Ein Fluch ist die Nymphomanie für manche meiner privaten Bekanntschaften, die sich von mir teilweise sexuell eingeschüchtert fühlen. Die Kundschaft hingegen findet meinen gesteigerten Sexualtrieb super - na, immerhin! Eins ist klar: ich habe den richtigen Job gewählt. Unvorstellbar, was passiert wäre, wenn ich eine Unikarriere eingeschlagen hätte. Als Professorin wäre ich mit den Studierenden fortgegangen und hätte selbstverständlich mit den jungen Damen geflirtet. Als Folge wären regelmäßig Studentinnen unter meinem Schreibtisch gesessen, was auf Dauer eh nicht gutgegangen wäre. In der Sexarbeit hingegen ist das kein Problem - wie schön, dass es Rollenspiele gibt!
Falls man mich irgendwann wirklich von der Uni schmeißt, werde ich euch darüber informieren und ein Fernstudium beginnen, um die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass ich wieder Dummheiten mache. Aber ich werde natürlich versuchen, mich zusammenzureißen und mich einfach vor den Vorlesungen ficken lassen und nicht erst danach - dann wird's schon irgendwie gehen.