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Träumen junge Studentinnen von ihren Professoren?

Ja, verdammt. Und es ist furchtbar peinlich. Ich bin ein sehr selbstsicherer Mensch, der nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen ist, aber wenn ich gedankenversunken durch das Uni-Institut laufe und fast in meinen Lieblingsprofessor reinklatsche, den ich mir gerade eben noch über, unter und in mir vorgestellt habe, dann erröte selbst ich.


Dass sich junge Studentinnen in ihre Professoren verknallen, liegt aber auch in der Natur der Sache. Viele von uns können mit den jungen Burschen, die frisch aus der Schule kommen, einfach nichts anfangen. Wenn wir dann wöchentlich reifen Männern zuhören dürfen, wie sie uns unsere Lieblingsthemen näherbringen, dann tut sich halt was. Ich weiß, ich weiß, solche Konstellationen sind ungünstig und spätestens seit #metoo richtig verpönt. Und das ist auch gut so. Trotzdem möchte ich nicht so tun als wäre ich die perfekte politische Aktivistin, für die Leute sexuell tabu seien, die in einer bestimmten Hierarchie über ihr stehen. Ich schaue den Professor(inn)en nach, ich denke an sie und ich würde sie so gern anfassen, wenn man es mir denn gestattete.


Wusstet ihr, dass es an so gut wie jedem Institut mind. einen Professor gibt, der eine seiner ehemaligen Studentinnen geheiratet hat? Es gibt sogar Selbsthilfegruppen im Internet für die Studierenden- und Professorenschaft aus aller Welt, die sich allesamt ins Gegenüber verliebt haben und nicht wissen, wie man diesen Druck abbauen kann. Die einzige Lösung, die ich bis jetzt gefunden habe, ist Profs anderer Institute zu verführen, denen man in der Lehre nie begegnen wird. Das funktioniert leider nur kurzfristig, auf Langzeitsicht bleibt wohl nur das schnelle Abschließen des Studiums der einzige Ausweg. Affären zwischen Professor(inn)en und erwachsenen Studierenden sind in Österreich sogar legal, insofern man die Universität von der neu entstandenen persönlichen Beziehung unterrichtet, damit eine Lösung in Bezug auf die Notenvergabe gefunden werden kann.


Brave Student(inn)en versuchen natürlich nicht ihre Profs zu verführen, da die Herrschaften wohl auch auf unterschiedliche Art und Weise darunter leiden könnten. Der Arbeitsplatz sollte für alle Menschen ein sicherer Ort sein, an der versuchte Grenzüberschreitungen keinen Platz haben. Die ältere Generation scheint damit noch recht entspannt umzugehen, aber die Lehrkräfte Anfang 40 bekommen wirklich Sorgen, dass die verschmähten Studis austicken und Lügen (sexuelle Belästigung etc.) erfinden könnten, um ihren Ruf zu zerstören. Das sind natürlich Extremfälle, aber man kann nie wissen, was in einer Studentin wirklich steckt, wenn man es nicht selbst tut und sie damit befriedigt.


Das Ganze ist also nicht ohne. Dennoch bin ich einfach zu egoistisch, um nicht mit den Profs zu flirten. Wenn ich merken würde, dass es dem Gegenüber unangenehm wird, dann würde ich natürlich sofort aufhören. Ich kann nicht mal an die Student(inn)en, die meinen Blog lesen, appellieren, dass sie die armen Profs in Ruhe lassen sollen, weil ich selbst absolut nicht besser bin, aber nun haben wir die Sache wenigstens thematisiert, wir haben die Sorgen der Professorenschaft unter die Lupe genommen und wir wissen jetzt, dass wir - wenn wir uns schon nicht zurückhalten können - genau aufpassen müssen, dass wir niemanden in unangenehme Situationen bringen. Und das ist immerhin ein Anfang.

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