"Warum fickst du nicht gratis, wenn es dir so Spaß macht?"
Aktualisiert: 17. Juli 2022
1. Wertschätzung
Wenn man mich für Sex bezahlt, fühle ich mich geschätzt. Kund(inn)en die mich dann oben drauf auch noch loben, extra lange buchen, damit wir in Ruhe gemeinsam Abendessen können und beim Date so eine Freude mit mir haben, dass sie mir danach auch noch Trinkgeld zustecken wollen, sind für mich das Nonplusultra, es gibt kein schöneres Glücksgefühl. Nach so einem Date bin ich bis oben hin so mit Liebe gefüllt, dass es sich anfühlt als würde ich schweben.
2. Vermeidung von unwirtschaftlichem Handeln
Natürlich spielen bei meiner Sexarbeit nicht nur emotionale, sondern auch logische Überlegungen mit. Wozu gratis Sex haben, wenn man auch dafür bezahlt werden kann? Ich verstehe bis heute nicht, wieso den Deal nicht mehr Menschen eingehen. Prostitution bedeutet nicht, dass man anderen seinen Körper zur Verfügung stellt und die für Geld über einen drübersteigen lässt. Ich habe genauso Sex mit meinem Kunden wie er mit mir und kann jeden ablehnen, den ich nicht beglücken möchte. Auch als Prostituierte bin ich keine Sexpuppe, auf der sich Männer auszucken.
3. Prostitution öffnet Türen in eine bessere Realität
Wie ich es in dem Artikel "Flucht in die Fantasiewelt Prostitution" bereits geschildert habe, ermöglicht es Sexarbeit, in die intimsten Gedankenwelten der Menschheit einzutauchen. Ehemänner teilen mit mir Dinge, die sie vor ihren Frauen nicht auszusprechen wagen, es gibt keine Tabus und kein Verurteilen, ich darf Menschen ihre größten Wünsche erfüllen, es ist einfach schön.
4. Sexarbeit ist eine Dienstleistung
Nach getaner Arbeit geht man bis zur nächsten Buchung wieder getrennte Wege. Man muss die Tage danach nicht aus Höflichkeit fragen, wie es dem Gegenüber geht, wie sein Tag war... es ist unkompliziert.
5. Man lernt Menschen kennen, an die man vorher nie rangekommen wäre
Davon profitieren wohl Kundschaft und DienstleisterInnen gleichermaßen. Mein Klientel ist so fernab meiner Lebenswelt, dass es immer wieder unglaublich spannend für beide Seiten ist, sich auszutauschen.
6. Man weiß, dass man gewollt ist
Vor allem junge Mädchen können diesen Punkt nachvollziehen. "Mag er mich überhaupt?" ist eine Frage, die sich alle schonmal gestellt haben. Diese Unsicherheit im zwischenmenschlichen Umgang kann durchaus zur Belastung werden. In der Sexarbeit ist die Antwort hingegen einfach: Natürlich mag er dich, er bezahlt tausende von Euros für Zeit mit dir.
7. Ich habe einen Rotlichtfetisch
Es ist auch einfach geil, eine Nutte zu sein. Käuflichkeit hat seinen Reiz, ich liebe die verruchten Stundenhotels und die Geldscheine, die ich mittlerweile überall in meiner Wohnung verstreut finde. Wenn ich mir teurere Sachen kaufe, rechne ich manchmal nach, wie lange ich dafür gefickt habe, einfach weil es spaßig ist.
8. Ich habe auch Bedürfnisse
Hätte ich eineN PartnerIn, würde sie/er bestimmt mir zuliebe Einiges ausprobieren, auf das sie/er selbst nicht zu 100% steht. Würde ich im Erotikforum eine Anzeige posten, dass ich XY ausprobieren möchte, würden sich viele Männer melden, die einfach nur Sex haben wollen und deswegen meine Wünsche erfüllen würden. In der Sexarbeit ist das anders: Die Kundschaft kommt mir ihren Visionen zu mir, weil sie diese eine Sache extrem geil finden und unbedingt ausprobieren wollen. Sehr oft decken sich unsere Fetische dann und ich kann mich voll gehen lassen, weil ich weiß, mein Gegenüber will das genauso sehr wie ich.